Woltorfs Trainer: „Wir wollen in die Kreisliga zurückkehren“

Platz drei in der vergangenen Serie, nur ein Abgang, sieben Zugänge aus der eigenen A-Jugend, zudem sind die beiden Erstplatzierten aufgestiegen – kein Wunder also, dass der VfL Woltorf vor Saisonbeginn in der 1. Fußball-Kreisklasse als Topfavorit gehandelt wird. Fast alle Konkurrenten prognostizieren, dass der VfL aufsteigt.

Auch die Woltorfer selbst wollen im Kampf um den Titel mitmischen: Offizielles Ziel ist es, „Platz eins bis drei zu erreichen“, sagt Spielertrainer Nick Smolka. Und die personellen Grundlagen, das Vorhaben zu realisieren, sind gegeben, ist doch der Kader erheblich umfangreicher als in der vergangenen Saison. Sehr zur Freude des Coaches. „Denn dadurch habe ich wesentlich mehr Alternativen“, sagt Smolka. Was sich der 27-Jährige erhofft, der in sein drittes Trainerjahr beim VfL geht, erläutert er im Gespräch mit der PAZ.

Herr Smolka, Ihr Team ist von der Konkurrenz zum Topfavoriten erklärt worden. Ist das eher eine Belastung oder Ansporn?

Das wird man sehen. Uns ist aber bewusst, dass wir zu den Mannschaften zählen, die als Aufstiegskandidat in Frage kommen. Wir müssen jedoch erst einmal schauen, wie die Gegner aufgestellt sind. Marathon hat sich enorm verstärkt, dazu kommen die beiden Kreisliga-Absteiger aus Plockhorst und Essinghausen – da kann ich jetzt überhaupt noch nicht sagen, wie gut diese Teams sind. Zudem haben Adler Handorf und der TSV Wipshausen eine starke Rückrunde gespielt. Und auch dem BSC Bülten und Vechelde II traue ich viel zu. Das waren zwei Mannschaften, die spielstark sind und gegen die wir in der vergangenen Saison große Probleme hatten.

Also gibt es reichlich Konkurrenz.

Auf jeden Fall. Die Saison wird für uns alles andere als ein Selbstläufer. Ohnehin ist die Erste Kreisklasse ein bisschen wie eine Wundertüte, weil fast jeder jeden schlagen kann und es immer wieder auch Teams gibt, die niemand vorher auf der Rechnung hatte. Entscheidend wird letztlich die Konstanz sein. Wer sein Leistungsniveau über lange Zeit hoch halten kann, der wird am Ende vorne stehen.

*Dafür scheinen die Voraussetzungen beim VfL ja vorhanden zu sein, da Sie gleich sieben Zugänge aus der A-Jugend haben. *

Richtig, das heißt aber auch, dass die Mannschaft extrem jung ist, da bereits vor einem Jahr fünf Nachwuchsspieler dazugekommen sind. Die Spieler, die jetzt neu dabei sind, müssen wir erst einmal an den Herrenbereich heranführen. Denn sie brauchen eine gewisse Zeit, um sich an die viel körperbetontere Spielweise zu gewöhnen. Einige haben aber schon in der vergangenen Saison ausgeholfen und uns auch weitergeholfen – die Jungs wissen, wie Fußball gespielt wird.

Qualität ist demnach vorhanden.

Das auf jeden Fall. Auch die Konkurrenz hat zugenommen, so dass sich nun alle neu beweisen müssen, da es viele Spieler für wenige Plätze gibt.

Ein größerer Kader birgt aber auch oft Probleme.

Aktuell haben wir die nicht, und auch für die Zukunft kann ich mir nicht vorstellen, dass es deswegen Komplikationen gibt. Denn wir haben eine zweite Herren-Mannschaft gemeldet. In der vergangenen Saison gab es die noch nicht, so dass all die, die am Sonntag nicht zum Kader gehörten, gar nicht spielen konnten. Künftig können diese Spieler nun in der Zweiten Spielpraxis sammeln. Außerdem habe ich die Erfahrung gemacht, dass ein größerer Kader im Laufe der Saison notwendig ist, weil es durch Urlaub, Krankheit und Verletzungen immer wieder Ausfälle gibt. Aber klar, ich werde auch schwierige Entscheidungen treffen müssen.

*Was oftmals nicht angenehm ist. *

Das stimmt. Wichtig ist deshalb, viel mit den Spielern zu kommunizieren und ihnen meinen Entschluss zu begründen. Ich weiß aber, dass trotz solcher Erläuterungen nicht jeder zufrieden sein wird. Und das ist auch in Ordnung, schließlich soll ja auch jeder spielen wollen. Aber die Spieler sind alle reif genug, um dann Verständnis für meine Entscheidung aufzubringen – das erwarte ich auch von ihnen.

Holen Sie sich in solchen Fragen auch Rat? Zum Beispiel von Ihrem Vater Bernd, der als Betreuer tätig ist.

Ja, wir reden viel miteinander. Auch die Aufstellung bespreche ich mit ihm. Zudem tausche ich mich auch mit den Führungsspielern regelmäßig aus, denn mir ist es wichtig, auch andere Sichtweisen zu hören.

Es scheint beim VfL sehr familiär zuzugehen.

Ja, der Zusammenhalt hier ist sehr groß. Das sieht man auch daran, dass die Spieler auch außerhalb des Fußballs viel zusammen machen. Viele sind auch zusammen in die Schule gegangen und kennen sich somit schon seit Jahren – und das stärkt das Gemeinschaftsgefühl. Wie groß das ist, zeigt sich auch immer wieder in den Spielen. Bestes Beispiel ist die Partie gegen den SSV Stederdorf. Da haben wir schon mit 1:4 zurückgelegen, am Ende aber mit 6:4 gewonnen. Das war nur möglich, weil der Teamgeist so groß ist – und deshalb macht es auch Spaß, hier zu spielen.

Ein anderer Verein kommt also nicht in Frage.

Nein, ich werde nicht wechseln. Denn ich bin in Woltorf geboren und aufgewachsen und baue dort derzeit auch ein Haus – ich bin also tief verwurzelt in Woltorf. Außerdem ist es auch reizvoll, mit jungen Spielern zu arbeiten. Denn es besteht die Möglichkeit, sie noch zu formen – und wenn man merkt, dass sie das, was man ihnen sagt, auch annehmen und umsetzen, ist das eine schöne Bestätigung für die Arbeit, die man als Trainer macht. Ohnehin hat es in Woltorf Priorität, junge Spieler kontinuierlich aus dem eigenen Nachwuchs in den Herren-Bereich zu bringen und sie dort weiterzuentwickeln, damit das hier immer weitergeht. Und wenn es uns gelingt, dieses Konzept ständig fortzusetzen, stellt sich der Erfolg irgendwann auch ein.

Das heißt?

Wir wollen in die Kreisliga zurückkehren, denn da gehört der VfL Woltorf auch hin.

Der Kader des VfL Woltorf

Zugänge: Lucas Feer, Nick Helwes, Jan Helwes, Marcel Hoffmann, Simon Steinmann, Matthias Konschak, Lucas Anders (alle eigene A-Jugend), Max Ritter (Arminia Vechelde), Felix Walther (BW Schmedenstedt).

Abgänge: Mark Muzelius (unbekannt).

Tor: Thore Scheller, Patrick Metzing.

Abwehr: Finn Hartung, Matthias Konschak, Max Ritter, Nick Smolka, Jan Helwes, Luca Anders, Robin Smolka, Moritz Klooß.

Mittelfeld: Arvid Klose, Konstantin Rump, Felix Henkel, Lucas Feer, Christopher Jütte, Nicolas Bufe, Sebastian Kroemer, Marcel Hoffmann, Heinrich Effenberger, Nick Helwes, Simon Steinmann, Jan Keutel.

Angriff: Valentin Uhe, Dominik Seidel, Nico Metzing.

Trainer: Nick Smolka.

Saisonziel: Platz eins bis drei.

Favoriten: Arminia Vechelde II, BSC Bülten.

Sechs Entweder-oder-Fragen an Nick Smolka

1. Eintracht Braunschweig oder Hannover 96?

„Das ist mir ganz egal, weil ich mit beiden Teams nichts am Hut habe. Ich bin Bayern-Fan – das habe ich von meinem Vater übernommen.“

2. Dusche oder Badewanne?

„Wenn es warm ist, nehme ich die Dusche. Im Winter aber benutze ich schon manchmal die Badewanne – zum Entspannen oder zum Aufheizen.“

3. Sparen oder verprassen?

„Schwierig zu beantworten. Da ich gerade ein Haus baue, muss ich eigentlich sparen. Allerdings schaue ich auch nicht auf jeden Cent, aber ein bisschen Geld in der Hinterhand zu haben, ist immer gut.“

4. Handwerker bestellen oder selber machen?

„Ich selbst bin nicht der begabteste Handwerker, deswegen muss ich mir auch öfter Hilfe holen – und die bekomme ich dann aus meinem Freundeskreis.“

5. Heiraten oder niemals?

„Auf jeden Fall heiraten, denn meine Eltern haben es mir vorgelebt, dass das dazugehört.“

6. Auto oder Fahrrad?

„Da ich in Braunschweig arbeite, nehme ich das Auto. Zum Training aber fahre ich meistens mit dem Rad, sofern es das Wetter zulässt.“

 

Quelle : https://peine.sportbuzzer.de/artikel/woltorfs-trainer-wir-wollen-in-die-kreisliga-zuruckkehren/