Wissenswertes über die Vereinsfahne des VfL Woltorf 07

Schaut man unter „Fahne“ in einem Lexikon oder im Internet nach findet man u.a. folgende Beschreibung:  Eine Fahne ist ein ein- oder mehrfarbiges, leeres oder mit Bildern oder Symbolen versehenes, meist rechteckiges Stück Tuch, das an einem Fahnenmast oder einem Fahnenstock meist mit Nägeln und verzierter Spitze befestigt ist und stellvertretend eine Gemeinschaft kennzeichnet: z.B. Vereinsfahne, Zunftfahne, Kirchenfahne, Truppenfahne. Eine Fahne im engeren Sinne ist ein für einen bestimmten Verwendungszweck hergestelltes Einzelstück und ist im Gegensatz zu einer Flagge nicht einfach austauschbar, wenn sie verschlissen oder beschädigt ist.

 

Unsere Vereinsfahne wurde im Jahr 1911 von der Fahnenfabrik A. Dreyer in Hildesheim für den damaligen Männer Turn Verein Woltorf angefertigt. Die Fahnenweihe erfolgte am 25.06.1911

Die Vorderseite der Fahne zeigt vor einer aufgehenden Sonne einen Turner, der neben einem Barren steht und ein Trikot mit dem alten Turnergruß  „Gut Heil „auf der Brust trägt. Um seine Hüfte ist eine Schärpe in den Vereinsfarben rot/weiß geschlungen. Während er in seiner rechten Hand einen gesenkten Degen hält, hält er mit der linken Hand die Fahne des Deutschen Turnerbundes hoch. Umrahmt wird das Bild von dem Satz „Ein freies Volk voll Einigkeit und Kraft sei das Panier der deutschen Turnerschaft“. Das Wort Panier steht hierbei für Banner/Fahne.

In der Mitte der Rückseite ist das Wappen des deutschen Turnerbundes, das Turnerkreuz, abgebildet. Umrahmt ist das Turnerkreuz von der Vereinsbezeichnung Männer Turn Verein  Woltorf und den Jahreszahlen 1907 (Gründungsjahr) und 1911 (Fahnenweihe). In den vier Ecken stehen die Wörter Frisch, Fromm, Froh, Frei, die dem  Turnerwahlspruch (frisch, fromm, fröhlich, frei) entsprechen.

Am Fahnenstock sind die u.g. 21 Plaketten angebracht, die von Vereinen und Verbänden zur Fahnenweihe, Jubiläen oder anderen besonderen Anlässen gestiftet wurden:

 

1.      Gew. v.  A. Dreyer Fahnenfabrik Hildesheim 25.6.1911

2.      Gew. v. Turnverein Vater Jahn Schmedenstedt zum 25.6.1911

3.      Gew. v. Männer Turn Verein Sierße

4.      Gew. v. Männer Turn Verein Bettmar

5.      Gew. v. MTV Duttenstedt 25.6.1911

6.      Zur Fahnenweihe gew. v. Turnerbund Oelper

7.      Gew. v. d. Turnerschaft des Arb. Bildungsvereins Peine

8.      Fahnenweihe 25.6.1911 gew. v. Turnverein Zweidorf

9.      Gew. v. d. Turnerbruderschaft Bortfeld 25.6.1911

10.   Gew. v. Männerturnverein Jahn Vallstedt dem Turnverein Woltorf 25.6.1911

11.   Gew. v. Männerturnverein Vechelde am 24.6.1911

12.   Gew. v. T.V.E. Völkenrode

13.   z. 25. jähr. Jubiläum gew. v. M.G.V. Woltorf 7. Aug. 1932

14.   „50“ Gewidmet vom B.v.D. Woltorf 1957

15.   „50“ Gewidmet vom Kegelclub Alle Neune 1957

16.   Zum 50 jährig. Jubiläum gestiftet vom T.S.V. Adler Handorf 1957

17.   „50“ Gew. von der Junggesellschaft Woltorf 1957

18.   Zum 50. Jährig. Reitverein Woltorf

19.   Deutsches Turnfest Berlin 1987

20.   14. Niedersächsisches Landes Turnfest Braunschweig Mai 2008

21.   Zum 100. Jährig. VfL-Fahnenjubiläum 23.07.2011

1911: Das Jahr der Fahnenweihe

l  Franz Weingaertner ist 1. Vorsitzender des MTV Woltorf.

l  Wir haben noch einen Kaiser – Wilhelm II.

l  In Frankfurt a. M. wird der Deutsche Fechter Bund gegründet.

l  Die Expedition von Roald Amundsen erreicht als erste den Südpol. l Drei Jahre später bricht der 1. Weltkrieg aus .

1936: Das Jahr des 25-jährigen Fahnenjubiläums

l  Heinrich Böker löst Heinrich Behrens als 1. Vorsitzenden des MTV Woltorf ab.

l  In Garmisch-Partenkirchen werden die IV.Olympischen Winterspiele.

l  und in Berlin die XI. Olympischen Sommerspiele ausgetragen. l Drei Jahre später bricht der 2. Weltkrieg aus .

1961: Das Jahr des 50-jährigen Fahnenjubiläums

l  Arthur Bollmann ist  1. Vorsitzender des VfL Woltorf.

l  In Woltorf wird die Volksfestgemeinschaft gegründet. l In Berlin wird die Mauer gebaut.

 

Da die Zeit leider nicht spurlos am Fahnentuch und den Stickereien  vorüber gegangen ist, wurde unsere Fahne Anfang der 90er Jahre liebe- und vor allen Dingen mühevoll , in Eigenarbeit restauriert. Daran beteiligt waren Elisabeth Engel, Margrid Bartold, Friedchen .Kuhlemann und Hanna Gückel.